Abschaffung des Nebenkostenprivilegs per 01.07.2024
Abrechnung Ihrer Kabelgebühren
Sehr geehrte Mieterinnen und Mieter,
sicherlich haben Sie ebenfalls aus den Medien oder der Bekanntschaft mitbekommen, dass
das sogenannte „Nebenkostenprivileg“ für den Vermieter wegfällt.
In der Praxis bedeutet dies, dass Vermieter die anfallenden Kabelgebühren nicht mehr auf
Ihre Mieter in der Betriebskostenabrechnung umlegen dürfen.
Diese neue Regelung tritt zum 01.07.2024 in Kraft und ergibt sich aus §2 Nr. 15 BetrKV.
Dies bedeutet grundsätzlich, dass sich Mieterinnen und Mieter künftig selbst um den
Abschluss eines Kabelvertrages zu kümmern haben.
Wichtig für Mieterinnen und Mieter der Kölner Gartensiedlung ist, dass die aktuellen
Kabelverträge auch nach dem 01.07.2024 weiterhin, wie bisher gehandhabt, laufen
werden und kein separater Kabelanschlussvertrag mit dem Netzbetreiber
abgeschlossen werden muss.
Jedoch werden Ihnen diese Kosten nicht wie bisher über Ihre Nebenkostenabrechnung
berechnet, sondern durch die Kölner Gartensiedlung getragen.
Die Kabelgebühren werden also ab dem 01.07.2024 von der Kölner Gartensiedlung
beglichen.
Sie als Mieter brauchen nicht weiter tätig zu werden und behalten Ihren Kabelanschluss wie
gewohnt.
Für weitere Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Kontinuität im Wandel
Kölner Gartensiedlung von 1919 bis heute
Die Kölner Gartensiedlung kann auf eine lange‚ erfolgreiche‚ aber in Teilen auch wechselvolle Geschichte zurückblicken.
Am 18. September 1919 wurde sie vom Gesamtbetriebsrat aller Dienststellen der Stadt Köln unter dem Namen „Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Kölner Gartensiedlung eGmbH“ gegründet. Ziel der Gründer war es‚ preiswerten und dennoch qualitativ hochwertigen Wohnraum zu schaffen um einen Beitrag zur Bekämpfung der akuten Wohnungsnot in Köln infolge des Ersten Weltkriegs zu leisten Schon kurz nach ihrer Gründung nahm die Kölner Gartensiedlung ihre Bautätigkeit auf und errichtete Baujahr 1927 erste Mietwohnungen in den Stadtteilen Bickendorf und Zollstock.
Bis 1923 entstanden schließlich 503 Wohnungen und 15 gewerbliche Einheiten. Im selben Jahr zählte die Kölner Gartensiedlung bereits 719 Mitglieder. Als der Kölner Regierungspräsident die Genossenschaft 1932 als gemeinnützig anerkannte‚ währte die Freude hierüber nur kurz. Schon im Frühjahr 1933‚ kurz nach der Machtergreifung Adolf Hitlers, wurde auch die Kölner Gartensiedlung „gleichgeschaltet“. Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft wurden nun nahezu vollständig durch Funktionäre der NSDAP besetzt. Zudem hatte die weltweite Wirtschaftskrise auch die Kölner Gartensiedlung mit voller Wucht erfasst. Eine hohe Anzahl von Wohnungen stand leer und viele Genossenschaftsmitglieder waren nicht mehr in der Lage‚ ihre Miete rechtzeitig zu zahlen. Die finanziellen Probleme der Kölner Gartensiedlung wogen so schwer‚ dass auf der Generalversammlung des Jahres 1934 die Genossenschaftsmitglieder die Liquidation des Unternehmens beschlossen durch einen konsequenten Kurs der wirtschaftlichen Konsolidierung gelang es jedoch‚ den endgültigen Konkurs der Genossenschaft zu verhindern und die akute finanzielle Not zu überwinden sodass die Generalversammlung am 22 November 1942 die Wiederaufnahme der aktiven Geschäftstätigkeit der Kölner Gartensiedlung beschließen konnte. Das Liquidationsverfahren war damit beendet. Rückblickend tritt der wirtschaftliche Erfolg, der mit der Aufhebung der Liquidation erreicht werden konnte‚ in den Hintergnmd‚ denn auch in der Kölner Gartensiedlung wirkten die Kräfte der nationalsozialistischen Ideologie. Systematisch wurden Juden aus der Genossenschaft ausgeschlossen und so ihres Obdachs beraubt. Am Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1945 hatte auch die Kölner Gartensiedlung erhebliche Kriegsschäden an ihren Häusern und Wohnungen zu verzeichnen. Insgesamt 151 Wohnungen und 2 Ladenlokale restlos zerstört worden. Der übrigen Wohn- und Gewerbeeinheiten waren mehr oder weniger stark beschädigt. Es herrschte große‚ existenzielle Not in weiten Teilen der Bevölkerung Baumaterialien waren unmittelbar nach Kriegsende äußerst knapp und sehr teuer‚ sodass man zunächst in Selbsthilfe versuchte die Schäden und Zerstörungen notdürftig zu beheben Die Währungsreform des Jahres 1948 ermöglichte es dann schließlich auch der Kölner Gartensiedlung gezielt mit der Beseitigung von Kriegsschäden zu beginnen.
Bis 1952 gelang es‚ den zerstörten Hausbesitz der Genossenschaft wieder aufzubauen Parallel zum Wiederaufbau nahm die Kölner Gartensiedlung bereits ab 1950 Neubauprojekte in Angriff‚ um so ihren Beitrag zur Beseitigung der kriegsbedingten Wohnungsnot in Köln zu leisten. Im Rahmen des Entbunkerungsprogramms der Stadt Köln konnten Ende des Jahres 1950 schon 80 neue Wohnungen in Köln-Dünnwald gebaut und bezogen werden Bis 1955 kamen weitere 204 Wohnungen hinzu‚ die das Bild der Genossenschaftssiedlung in Dünnwald abrundeten. Ab Mitte der 1950er Jahre wurden zusätzlich neue Häuser und Wohnungen in Zollstock errichtet‚ in denen bis insgesamt 190 Familien ein neues Heim fanden. Außerdem beteiligte sich die Kölner Gartensiedlung ab 1952 an der neugegründeten Altstadt-Wiederaufbau GmbH um mitzuhelfen den völlig zerstörten Kern der Kölner Altstadt wieder aufzubauen. 1968 wurde das Vermögen der Altstadt-Wiederaufbau GmbH auf die fünf an ihr beteiligten Genossenschaften aufgeteilt. Die Kölner Gartensiedlung übemahm im Zuge dessen sieben Wohnhäuser mit 53 Dünnwald Wohnungen zwei Büros‚ einem Atelier und 19 Garagen In den 1960er Jahren entstanden überdies weitere Häuser auf einem neu erworbenen Grundstück in Bickendorf.
1969‚ im Jahr ihres 50jahriger| Bestehens verwaltete die Kölner Gartensiedlung 1114 Wohnungen in 284 Häusem. Hinzu kamen zehn Ladenlokale‚ zwei Bistros‚ zwei Gaststätten ein Tonstudio‚ ein Verwaltungs- und Werkstatthaus‚ 88 Garagen ein Lagerkellen 41 Parknischen und drei Kinderspielplätze. Ende 1969 hatte die Kölner Gartensiedlung 1 170 Mitglieder. In den Jahren 1973 und 1975 konnten zwei Altenwohnhäuser in Bickendorf und Zollstock mit 111 Wohnungen fertig gestellt werden Ab dem Jahre 1977 wurde zudem verstärkt in die Modernisierung, Wertverbesserung und Sanierung frei gewordener Wohnungen investiert. Bis Ende 1993 konnten auf diesem Wege 370 Wohnungen modernisiert und dem Stand der Technik angepasst werden. Zur Wertverbesserung wurden in einem Großteil der Wohnungen Energiekosten senkende‚ isolierverglaste Fenster eingebaut. In den Jahren 2003 und 2005 konnten insgesamt 76 Neubauwohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 5.238 m‘ in Köln-Dünnwald ‚Auf der ‚Ü‘ Schildwache 5 bis 11 und 2 bis 10“ bezogen werden Die Heizungs- und Warmwasserversorgung in diesen öffentlich geförderten Wohnungen „ erfolgt durch Solarunterstüzung Die Kölner Gartensiedlung hat in den letzten Jahren verstärkt energetische Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Ein Beispiel ist die Sanierung des Seniorenhauses „Mettemicher Str. 35“ mit Wärmedämmung Holzpelletsheizung und großflächiger Photvoltaikanlage. Durch den geplanten Bau einer 3-gruppigen Kindertagesstätte wird die Infrastruktur des Wohnbereichs „Schlesische Siedlung“ ergänzt und gewinnt an Attraktivität.